Wenn die Arbeiten auf der Werft in Diksmuide abgeschlossen sind, voraussichtlich im März 2025, soll das Boot wieder zurück in den Heimathafen nach Antwerpen. Dies aber nicht mehr nur als Überführungsfahrt wie auf dem Hinweg, sondern als touristische Reise "Rund um Belgien" Die einzelnen Etappen plane ich wie folgt:
Ypern liegt nur wenige Fahrstunden von Diksmuide entfernt und wurde schon etliche Male als lohnendes Reiseziel erwähnt - für mich als militärhistorisch Interessierten besonders.
Schon auf der Hinfahrt hat die schöne Stadt, sie gilt als Stadt mit einem der besterhaltenen historischen Stadtzentren Europas, fasziniert. Ein nochmaliger Aufenthalt lohnt sich bestimmt.
Ein Zwischenstopp bei Ketels, dem Cummins-Agenten, ein Stadtrundgang, etwas Sightseeing – 1 Tag in Gent genügt voraussichtlich.
Oudenaarde wird manchmal das „Juwel der Flämischen Ardennen“ genannt. Es besitzt ein prachtvolles Rathaus im brabantischen spätgotischen Stil, das Ortsbild wird auch vom 90m hohen Turm der Walburgakirche geprägt. Oudenaarde ist daneben für sein dunkles Bier und wegen der Flandernrundfahrt bekannt, weshalb es auch ein Radfahrmuseum besitzt. Also genügend Stoff aus Kultur, Sport und Kulinarik für einen kurzen Aufenthalt.
Bei Spiere-Helkij, überquert man, immer noch auf der Schelde fahrend, den Belgischen Röstigraben, das heisst, man fährt von der Flämischen in die Wallonische Region, folglich wird ab sofort französisch gesprochen.
Nach der kurzen Fahrt bleibt noch genügend Zeit für einen Stadtrundgang.
Eine lange Etappe, aber dafür 1 Tag Aufenthalt. Hier steht eines der grössten Schiffshebewerke Europas, das gleich 4 alte Hebewerke ersetzt. Aber auch diese sind noch in Betrieb. Eine Besichtigung ist angesagt, und dann stellt sich die Frage, ob am nächsten Tag die Weiterfahrt über das neue, grosse Hebewerk in einem Lupf weitergeht, oder doch gemütlich über die 4 alten Hebewerke.
Nach den Hebewerken fährt man in den Canal Bruxelles-Charleroi und dann kurz vor der Stadt Charleroi in die Sambre. Die Stadt war lange Zeit das Zentrum der wallonischen Kohle- und Stahlindustrie und das Synonym für Halden, Hochöfen und industriellen Niedergang. Heute will sich die Stadt von einer besseren Seite zeigen. Mal schauen, was sie bietet…
Auf der Sambre geht’s kurvig weiter bis Namur. Die Stadt hab viel zu bieten: Museen, die Zitadelle, eine Seilbahn, Brauereien, Restaurants – sie ist sicher 2 Tage Besuch wert
Lüttich war einst Zentrum der Schwerindustrie und hatte wegen der zahlreichen Hochöfen den Spitznamen ‘la Cité ardente’ (die glühende Stadt). Seit den 1970er Jahren ist die Stahlindustrie weitgehend aus der Region verschwunden. Aber die Stadt bietet nicht nur den ‘Café Liégeois’; im Museum des wallonischen Lebens erfährt man viel über die Region, vom Zitadellen-Hügel geniesst man einzigartige Ausblicke auf Lüttich und das Maastal, und auch sonst gibt es noch viel zu sehen und erleben.
Auf der Maas geht’s weiter nach Maastricht. Kurz vor dem Ziel steht an Backbord die Festung Eben-Emael, die als uneinnehmbar galt, aber dann doch in anderthalb Tagen eingenommen wurde. Aber es gibt auch anderes zu besuchen – übrigens ist man hier in den Niederlanden.
Anstatt den direkten Weg über den Albert-Kanal zu nehmen, geht die Fahrt weiter über Zuid-Willemsvaart, dem touristisch wertvolleren Umweg Richtung Antwerpen. Halt ist in Bocholt – immerhin eine Brauerei und ein Brauereimuseum gibt es hier.
Ab jetzt herrscht entweder Stalldrang - oder es ist noch Zeit übrig: je nachdem durchfahren oder aber noch hier und / oder da einen Zwischenhalt einlegen.
Back home! Aber auch Antwerpen ist eine Reise wert! Der Liegeplatz im Kempischdock ist nahe der schönen Altstadt, und dort lässt es sich shoppen, gut Essen und Trinken.
Die schnellere Variante ab Maastricht ist der Albert-Kanal, ca 100 km Grossschifffahrtsstrasse, auf der man in 2-3 Tagen wieder zu Hause ist.